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Eine fatale Bilanz

Barack Obama trat 2009 als vermeintlicher Präsident des Friedens an. Statt ­dessen eskalierte er den »Krieg gegen den Terror«. Von Donald Trump ist ­ähnliches zu erwarten

Von Knut Mellenthin

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Unter der Regierung Obama wurde der Luftkrieg, vor allem mittels Drohnen, drastisch ausgeweitet –Soldaten beladen einen Kampfbomber auf einem im Persischen Golf liegenden Flugzeugträger (12.8.2014)

 

Knut Mellenthin schrieb an dieser Stelle zuletzt am 7.12.2016 über den Angriff der Japaner auf Pearl Harbor im Dezember 1941.

Eine historische Lebensleistung ist Barack Obama jetzt schon sicher: »Am 20. Januar werde ich der erste Präsident der Vereinigten Staaten sein, der zwei volle Amtsperioden während einer Kriegszeit absolviert hat.« – Das erklärte der 44. Präsident der USA am 6. Dezember des vergangenen Jahres vor Soldaten auf dem MacDill-Luftwaffenstützpunkt in Tampa, Florida. Die offizielle Niederschrift der Rede vermerkt nach diesem Satz: »Applaus«.

 

Das sind seltsame Meriten für ein Staatsoberhaupt, das nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war. Vor ihm waren schon die US-Präsidenten Theodore Roosevelt 1906 und Thomas Woodrow Wilson 1919 geehrt worden. Obama ist aber der erste Träger des seit 1901 verliehenen Preises, der ihn nicht für eine praktische Leistung, sondern auf Vorschuss erhielt.

Das norwegische Nobelkomitee, das am 9. Oktober 2009 seine Entscheidung bekanntgab, begründete diese mit Obamas »außerordentlichen Bemühungen um die Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern«. Besonders hervorgehoben wurde seine »Vision einer Welt ohne Atomwaffen«. Gemeint war damit nicht wesentlich mehr als eine Rede, die Obama am 5. April 2009 in Prag gehalten hatte. Er versprach dort, »die Rolle der Nuklearwaffen in unserer nationalen Sicherheitsstrategie einzuschränken«, was jedoch bis heute nicht einmal ansatzweise geschehen ist.

 

 

Barack Obama trat 2009 als vermeintlicher Präsident des Friedens an. Statt ­dessen eskalierte er den »Krieg gegen den Terror«. Von Donald Trump ist ­ähnliches zu erwarten

Von Knut Mellenthin

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Unter der Regierung Obama wurde der Luftkrieg, vor allem mittels Drohnen, drastisch ausgeweitet –Soldaten beladen einen Kampfbomber auf einem im Persischen Golf liegenden Flugzeugträger (12.8.2014)

 

Knut Mellenthin schrieb an dieser Stelle zuletzt am 7.12.2016 über den Angriff der Japaner auf Pearl Harbor im Dezember 1941.

Eine historische Lebensleistung ist Barack Obama jetzt schon sicher: »Am 20. Januar werde ich der erste Präsident der Vereinigten Staaten sein, der zwei volle Amtsperioden während einer Kriegszeit absolviert hat.« – Das erklärte der 44. Präsident der USA am 6. Dezember des vergangenen Jahres vor Soldaten auf dem MacDill-Luftwaffenstützpunkt in Tampa, Florida. Die offizielle Niederschrift der Rede vermerkt nach diesem Satz: »Applaus«.

 

Das sind seltsame Meriten für ein Staatsoberhaupt, das nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war. Vor ihm waren schon die US-Präsidenten Theodore Roosevelt 1906 und Thomas Woodrow Wilson 1919 geehrt worden. Obama ist aber der erste Träger des seit 1901 verliehenen Preises, der ihn nicht für eine praktische Leistung, sondern auf Vorschuss erhielt.

Das norwegische Nobelkomitee, das am 9. Oktober 2009 seine Entscheidung bekanntgab, begründete diese mit Obamas »außerordentlichen Bemühungen um die Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern«. Besonders hervorgehoben wurde seine »Vision einer Welt ohne Atomwaffen«. Gemeint war damit nicht wesentlich mehr als eine Rede, die Obama am 5. April 2009 in Prag gehalten hatte. Er versprach dort, »die Rolle der Nuklearwaffen in unserer nationalen Sicherheitsstrategie einzuschränken«, was jedoch bis heute nicht einmal ansatzweise geschehen ist.

 

 

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