Ich habe gar kein Auto
Früherer Manager Martin Winterkorn will nichts von systematischem Abgasbetrug bei Volkswagen gewusst haben
Von Simon Zeise
Augen zu und durch. Der Zeuge gab sich in der Vernehmung ahnungs
Augen zu und durch. Der Zeuge gab sich in der Vernehmung ahnungslos (19. Januar)
Foto: Fabrizio Bensch/Reuters
Platzwechsel für den einstigen Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen. Martin Winterkorn musste sich am Donnerstag einem Untersuchungsausschuss des Bundestages stellen, der Licht in die dunklen Machenschaften des Wolfsburger Konzerns bringen soll. Im September 2015 war bekanntgeworden, dass VW systematisch Abgaswerte von Dieselfahrzeugen frisiert hatte. Winterkorn war daraufhin zurückgetreten. Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Braunschweig.
Der frühere Manager nutzte gestern in Berlin die Möglichkeit zu einem Eingangsstatement: »Die dramatischen Ereignisse haben unser Unternehmen in eine tiefe Krise geführt«, deren »Folgen noch nicht absehbar« seien. Er stelle sich »die Kardinalfrage: Wer ist dafür verantwortlich?« Winterkorn wolle jedenfalls seine »tiefe Bestürzung ausdrücken, dass wir Millionen Kunden enttäuscht haben«. Als Vorstandsvorsitzender zwischen 2007 und September 2015 war Winterkorn Hauptverantwortlicher des Konzerns. Es sei für ihn »nicht nachzuvollziehen«, wie so etwas in einem so großen Unternehmen habe geschehen können. »Lückenlose Aufklärung ist das Gebot der Stunde«, erklärte er.
Winterkorn gab keine nennenswerten neuen Erkenntnisse preis. Ihm sei am 20. September 2015 im Vorstand berichtet worden, dass nicht nur 500.000 verkaufte Diesel-Pkw in den USA zurück in die Werkstatt beordert werden müssten, sondern »dass wir auch ein Problem auf dem Rest der Welt haben«. Entgegen der Aussage von VW-Patriarch Ferdinand Piëch sei er nicht bereits während des »Genfer Autosalons« im März 2015 darüber informiert worden.
Früherer Manager Martin Winterkorn will nichts von systematischem Abgasbetrug bei Volkswagen gewusst haben
Von Simon Zeise
Augen zu und durch. Der Zeuge gab sich in der Vernehmung ahnungs
Augen zu und durch. Der Zeuge gab sich in der Vernehmung ahnungslos (19. Januar)
Foto: Fabrizio Bensch/Reuters
Platzwechsel für den einstigen Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen. Martin Winterkorn musste sich am Donnerstag einem Untersuchungsausschuss des Bundestages stellen, der Licht in die dunklen Machenschaften des Wolfsburger Konzerns bringen soll. Im September 2015 war bekanntgeworden, dass VW systematisch Abgaswerte von Dieselfahrzeugen frisiert hatte. Winterkorn war daraufhin zurückgetreten. Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Braunschweig.
Der frühere Manager nutzte gestern in Berlin die Möglichkeit zu einem Eingangsstatement: »Die dramatischen Ereignisse haben unser Unternehmen in eine tiefe Krise geführt«, deren »Folgen noch nicht absehbar« seien. Er stelle sich »die Kardinalfrage: Wer ist dafür verantwortlich?« Winterkorn wolle jedenfalls seine »tiefe Bestürzung ausdrücken, dass wir Millionen Kunden enttäuscht haben«. Als Vorstandsvorsitzender zwischen 2007 und September 2015 war Winterkorn Hauptverantwortlicher des Konzerns. Es sei für ihn »nicht nachzuvollziehen«, wie so etwas in einem so großen Unternehmen habe geschehen können. »Lückenlose Aufklärung ist das Gebot der Stunde«, erklärte er.
Winterkorn gab keine nennenswerten neuen Erkenntnisse preis. Ihm sei am 20. September 2015 im Vorstand berichtet worden, dass nicht nur 500.000 verkaufte Diesel-Pkw in den USA zurück in die Werkstatt beordert werden müssten, sondern »dass wir auch ein Problem auf dem Rest der Welt haben«. Entgegen der Aussage von VW-Patriarch Ferdinand Piëch sei er nicht bereits während des »Genfer Autosalons« im März 2015 darüber informiert worden.