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Von Katharina Schuler

Die Union nimmt die Kanzlerkandidatur von Martin Schulz vordergründig gelassen. Am Ende könnte er sich aber als echte Herausforderung für Angela Merkel erweisen.

Johannes Kahrs war sich seiner Sache sicher: Für Angela Merkel sei die Kanzlerkandidatur von Martin Schulz "eine Überraschung, und keine gute", sagte der konservative SPD-Abgeordnete. Kurz zuvor war bekannt geworden war, dass die SPD mit dem früheren EU-Parlamentspräsidenten und nicht mit ihrem bisherigen Vorsitzenden Sigmar Gabriel in den Bundestagswahlkampf ziehen wird. Die Kanzlerin habe es verpasst, rechtzeitig abzutreten, befand Kahrs.

 

In der Union wird so viel Siegesgewissheit vordergründig gelassen aufgenommen. In der Fraktionssitzung habe die Ankündigung lediglich ein Schulterzucken ausgelöst, versicherten Teilnehmer. Das gelte insbesondere für die Kanzlerin. "Wir werden jetzt weder in Panik noch in Depression verfallen", sagte CDU-Parteivize Thomas Strobl. Die Union habe "die besseren Argumente, die bessere Politik und die besseren Kandidaten", sagte CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Und CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer spottete gar, Schulz sei das letzte Aufgebot der SPD.  

 

Umfragen zeigen allerdings, dass sich die Ausgangslage für den Wahlkampf der SPD durch die Kandidatur von Schulz durchaus verbessert hat. Im Dezember konnte der frühere EU-Parlamentspräsident in einer Befragung zur Beliebtheit erstmals mit Merkel gleichziehen. Beide kamen auf eine Zustimmung von 57 Prozent. Gabriel erreichte dagegen nur 43 Prozent. Auch bei der Frage, wen die Deutschen als Kanzler wollen, schneidet Schulz im Vergleich mit Merkel deutlich besser ab als Gabriel. 

 

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